Gärtner Herbert van der Zalm (49) und Paul Heijmink (58), der Leiter des Plantion-Grünzentrums, haben viel gemeinsam. Beide sind ganz verrückt nach allem, was wächst und blüht. „Während ich mich unterhalte, sehe ich oft plötzlich im Hintergrund etwas Besonderes an einer Pflanze. Ich bin ständig mit meinem Beruf beschäftigt”, sagt Van der Zalm. „Haha, so geht es mir auch”, antwortet Heijmink.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich die beiden gut verstehen. Sie kennen sich schon seit den Tagen von Veiling Vleuten in Utrecht und hören nie auf, über ihren Beruf zu sprechen. „Wir führen immer angeregte Gespräche, wenn wir uns hier treffen”, sagt Gärtner Van der Zalm, der auch Miteigentümer der Stadtgärtnerei in Zaltbommel ist. „Und dabei geht es nicht nur um berufliche, sondern auch um persönliche Dinge”, ergänzt Paul Heijmink. „Viele Züchter und Kunden kommen in das Grünzentrum. Da ich ein fotografisches Gedächtnis habe, kenne ich sie alle und weiß, was sie wollen. Auch meine Kollegen merken sich fast alles, manchmal bis ins kleinste Detail. Aber mit Herbert verstehe ich mich wirklich gut. Ich bin auch mal mit ihm im Biesbosch segeln gewesen, und das macht man nicht mit jedem.”
Willkommen fühlen
Van der Zalm arbeitet seit 2000 als selbständiger Landschaftsgärtner und übernahm elf Jahre später die Stadskwekerij in Zaltbommel. „Ich habe mein Herz an die Gärtnerei verloren. Sie ist ein wunderschöner Ort mit Geschichte und Gefühl. Ich finde es wichtig, dass man sich irgendwo wohlfühlen kann. Ich höre auch von vielen Leuten, dass es ihnen dort gefällt. Das ist Glücklichsein im Grünen.” Der Gärtner aus Almkerk mag zwar schon lange im Geschäft sein, aber er lernt immer noch jeden Tag etwas dazu. „Ich bin immer auf der Suche nach etwas Neuem und liebe Raritäten. Das ist auch das Schöne am Kontakt mit Paul. Er ist genauso neugierig wie ich.” Sowohl Heijmink als auch Van der Zalm müssen sich an den Druck gewöhnen, den die Corona-Zeit mit sich bringt. „Die letzten Monate war es wirklich wie im Tollhaus”, sagt der Leiter des Grünzentrums. „Es gibt eine so große Nachfrage auf dem Markt. Man ist immer eingespannt und fühlt sich manchmal wie gerädert. Der Markt ist überfordert.”
Druck
Auch Van der Zalm erlebt das. „Jeder will plötzlich alles im Garten haben. Wir beschäftigen sieben Mitarbeiter in der Landschaftsgärtnerei und kommen kaum hinterher. Natürlich erhöht die große Nachfrage den Umsatz, aber ich hoffe trotzdem, dass sich die Situation wieder normalisieren wird. Aber ob das auch passieren wird? Vielleicht konzentrieren sich die Leute auch künftig mehr auf ihren Garten. Ich weiß es nicht. Es bleibt abzuwarten, ob wir bald vielleicht mehr von zu Hause aus arbeiten werden und ob die Hektik im Natursektor nur vorübergehend war.” Beide freuen sich über das wachsende Interesse der neuen Generation an der Natur. „Klasse, denke ich dann”, sagt Herbert van der Zalm. „Die jungen Leute von heute sind viel naturorientierter und haben ein Auge für Biodiversität. Das gibt Hoffnung für die Zukunft.” Er selbst glaubt auch gern an einen nachhaltigeren Umgang mit der Natur. „Ich bin sehr dafür, dass Bäume zur CO2-Speicherung und als Schattenspender gepflanzt werden. Wir brauchen das.”
Inspiration
Auch darin stimmen die beiden überein. Heijmink: „Im öffentlichen Raum sehe ich, dass die Kommunen wieder zu einer schönen Bepflanzung anstelle von Gras zurückkehren. Das ist gut, denn es gibt den Menschen ein gutes Gefühl und inspiriert sie auch, sich selbst mit Pflanzen zu beschäftigen.“ Van der Zalm nickt zustimmend. „Ich bin ein Gefühlsmensch und finde eine grüne Umgebung wichtig. Deshalb habe ich auch diesen Beruf ergriffen. Nicht um reich zu werden, denn mit Grünpflanzen wird man nicht reich. Aber wenn ich in diesem Sektor arbeiten darf, dann fühle ich mich reich.”